Ein 16-Jähriger mit türkischen Wurzeln wurde in Österreich festgenommen, da er verdächtigt wird, einen Anschlag auf eine Wiener Synagoge zu planen. Bei der Durchsuchung seines Handys fanden die Behörden IS-Videos und Anleitungen zur Waffenherstellung.
Ein 16-jähriger Jugendlicher aus Oberösterreich wurde vergangene Woche wegen mutmaßlicher Pläne für einen Anschlag auf eine Synagoge in Wien festgenommen, wie Krone berichtet. Der Jugendliche, mit familiären Wurzeln in der Türkei, sitzt nun in Untersuchungshaft, nachdem er bereits Geld beschafft hatte, um an eine Waffe zu gelangen.
Wie DSN-Chef Omar Haijawi-Pirchner mitteilte, hatte der Jugendliche in Chatnachrichten seine Bereitschaft signalisiert, die nicht näher definierte Synagoge anzugreifen. Eine konkrete Zeitplanung wurde dabei laut der Staatsanwaltschaft Steyr nicht geäußert. Bisher gibt es keine Hinweise auf weitere Verdächtige oder eine mögliche Verbindung zu einer Terrorgruppierung.
Die Behörden wurden auf den Jugendlichen aufmerksam, nachdem er seine Pläne in Chats auf Telegram kundgetan hatte. Wie Heute berichtet, begannen die konkreten Vorbereitungen im Oktober 2023, als der 16-Jährige versuchte, eine Waffe zu erwerben. Sein Kinderzimmer wurde schließlich zum Ort seiner Festnahme nach mehreren Hausdurchsuchungen.
Bei der Durchsuchung seines Handys stießen die Ermittler auf verstörende Videos der Terrorgruppe “Islamischer Staat”, darunter auch Hinrichtungsvideos. Zudem fanden sie Anleitungen zur Herstellung von Bomben und Waffen. Der Jugendliche wird nun in der Justizanstalt Linz festgehalten und soll in den kommenden Tagen verhört werden.
Innenminister Gerhard Karner betonte, dass junge Menschen bei Ermittlungen im Bereich der Radikalisierung vermehrt in den Fokus geraten. “Radikalisierte Einzeltäter spielen nach wie vor eine zentrale Rolle. Gerade Junge radikalisieren sich rasch. In virtuellen Räumen werden Absprachen für Terroranschläge vereinbart”, so Karner.
Die Ermittlungen laufen weiter, und Experten weisen darauf hin, dass die Bedrohungslage möglicherweise aufgrund internationaler Konflikte verschärft ist. Der Vorfall erinnert an den Anschlag im November 2020, als ein islamistischer Attentäter in der Nähe einer Wiener Synagoge vier Menschen tötete und 20 weitere verletzte.