Neues Getreideabkommen von Guterres sorgt für Spannung in Moskau und Ankara

UN-Generalsekretär António Guterres hat den Vorschlag unterbreitet, Russland den Zugang zum internationalen Finanznetzwerk Swift durch die Gründung einer Tochtergesellschaft der sanktionierten russischen Landwirtschaftsbank zu ermöglichen. Sowohl Lawrow als auch Erdoğan äußerten ihre Unzufriedenheit mit diesem Vorschlag.

KRONOS 11 Eylül 2023 DE

Foto: Lev Radin/Pacific Press via ZUMA Press Wire - Depo Photos

Das Getreideabkommen, das den Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer betrifft, hat nicht nur in Moskau für Spannung gesorgt, sondern auch in Ankara. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat in der Diskussion über eine mögliche Neuauflage dieses Abkommens eine wichtige Rolle gespielt und warnte davor, Russland in der Getreidefrage zu isolieren.

Die Türkei hatte sich seit langem um eine Vermittlung in dieser Angelegenheit bemüht und spielte eine entscheidende Rolle bei der ursprünglichen Vereinbarung im Sommer 2022. Dieses Abkommen ermöglichte den Export von ukrainischem Getreide aus den Schwarzmeerhäfen Odessa, Tschornomorsk und Piwdennyj (Juschny). Es beinhaltete auch eine Vereinbarung mit Russland, die den Export russischer Nahrungs- und Düngemittel erleichtern sollte.

Jedoch kündigte Russland das Abkommen im Juli 2023 aufgrund von Unzufriedenheit mit den Sanktionen des Westens und den damit verbundenen Exportbeschränkungen für russische Agrarprodukte auf. Kremlchef Wladimir Putin betonte, dass er erst zur Wiederaufnahme des Getreideabkommens mit der Ukraine bereit sei, wenn alle russischen Forderungen erfüllt wären.

Neue russische Bank soll helfen

UN-Generalsekretär António Guterres setzte sich aktiv für die Wiederbelebung des Abkommens ein und schickte einen Brief an den russischen Außenminister Sergej Lawrow. In diesem Brief schlug Guterres vor, dass Russland eine Tochtergesellschaft der sanktionierten russischen Landwirtschaftsbank gründen könne, um bestimmte Zahlungen wieder über das internationale Finanzkommunikationsnetzwerk Swift abzuwickeln. Dieser Schritt könnte den Export von Düngemitteln und Landwirtschaftsprodukten aus Russland innerhalb von 30 Tagen ermöglichen.

Erdoğan warnte jedoch davor, Russland in dieser Angelegenheit zu isolieren, und betonte die Bedeutung einer nachhaltigen Lösung. Er erklärte, dass ein Prozess, der Russland in der Getreidefrage ausschließt, wahrscheinlich nicht nachhaltig sein werde. Die Türkei blieb weiterhin bestrebt, zu vermitteln und eine Wiederaufnahme des Abkommens zu ermöglichen.

Die Spannungen zwischen Moskau, Ankara und der internationalen Gemeinschaft in Bezug auf dieses Abkommen bleiben hoch. Die Bemühungen, eine Lösung zu finden, die die Ernährungssicherheit weltweit gewährleistet und die steigenden Getreidepreise bekämpft, werden fortgesetzt.

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